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[Ausg. 37] Seite 14. Explosive (Geschichte) - Teil 2


Imagination
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:excl: Hier geht es zum ersten Teil dieser Geschichte! :excl:

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- Teil 2 -

 

Mark konnte nichts sehen. Sein Kopf brummte und ihm war schwindelig. Langsam kam er wieder zu sich. Er hatte höllische Kopfschmerzen und sehen konnte er immer noch nichts, weil es im Panzer zu dunkel war.
Er tastete nach einem Schalter und glücklicherweise gingen tatsächlich ein paar Lichter an. Die plötzliche Helligkeit tat ihm in den Augen weh. Er fragte sich, warum er noch lebte, warum er noch hier drin war.
Hielten ihn seine Gegner für tot oder hatten sie ihn einfach vergessen?

Er konnte nicht klar denken, solange er solche Kopfschmerzen hatte. Mark wusste was dagegen zu tun ist. Er hatte fast immer Energy Drinks dabei und er hoffte, dass ihm das gegen die Schmerzen helfen würde. Er nahm die Dose die neben seinem Sitz eingeklemmt war. Als er sie öffnete sprudelte sie über. Die lange Holperfahrt und die vielen Erschütterungen waren daran schuld. Mark nahm einen großen Schluck und fühlte wie sein Kopf klarer wurde.
Plötzlich wurde er sich seiner Lage bewusst. Sie hatten die Schlacht verloren aber er hatte es überlebt. Er wusste nicht warum ihn seine Gegner verschont hatten aber er lebte noch. Auch wenn er um seine gefallenen Kameraden trauerte, konnte es lange nicht, das riesige Gefühl des Triumphes überschatten, das ihn durchströmte.
Mark wollte raus aus seinem Panzer, sich das Schlachtfeld angucken und sich einen Überblick verschaffen. Er stieg aus seinem Sitz und wollte die Luke öffnen aber die saß fest. Wütend rüttelte er an ihr aber sie bewegte sich keinen Millimeter. Mark fragte sich wie das sein konnte. Die Luke hatte noch nie geklemmt. Er guckte genau hin und erkannte warum die Luke sich nicht öffnen ließ und auch warum er noch am Leben war.
Die Luke war zugeschweißt.

In dem Moment rastete er völlig aus. Er tobte wie wild, fluchte und beschimpfte die Gegner, bis er erschöpft auf seinen Sitz zurückfiel. Er hatte eine aussichtslose Schlacht überlebt, er hatte als Letzter noch versucht die Gegner aufzuhalten. Und nun saß er in einem stählernen Sarg.
Verzweiflung machte sich in ihm breit. Er war eingeschlossen. Noch lebte er aber bald würde er verhungern oder verdursten. Je nachdem, wie viel Energy Drinks er noch da hatte, andere Lebensmittel hatte er nämlich nicht.
Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zum Schlachtfeld kam, ihn zufällig entdeckte und hier rausholte.
Mark schätzte sie gegen 0.

Er überlegte und überlegte, aber er kam zu dem Schluss, dass es hoffnungslos war. Er dachte an seine Eltern und seine kleine Schwester. Er nahm sich vor einen Abschiedsbrief zu schreiben, sobald er in der Verfassung war.
Er durchsuchte den ganzen Panzer nach etwas zu essen, fand aber nur einen alten Schokoriegel. Er aß den Schokoriegel und öffnete eine zweite Dose Energy Drink. Die Dose explodierte genauso wie die erste und er versuchte möglichst viel von der schäumenden Limonade mit dem Mund aufzufangen.
Moment. Das war es! Explosion! Konnte er die Luke nicht einfach aufsprengen? Die zugeschweißten Kanten waren lange nicht so stabil wie der gegossene Stahl. Aber selbst wenn, mit einem Energy Drink würde er es sicherlich nicht schaffen, aber er befand sich ja glücklicherweise in einem Panzer.
Mark griff nach dem Reparaturset. Warum war hier eigentlich kein Schweißbrenner drin, oder ein ordentlicher Bohrer?

Wenn sein Plan aufging würde er sie sowieso nicht brauchen. Mark deaktivierte die Automatik des Ladesystems (falls sie überhaupt noch funktionierte) und öffnete das Munitionslager. Hier lagen noch einige Granaten für seine Smoky.
Mark nahm eine der Granaten heraus und baute sie auseinander. Im unteren Teil der Granate befand sich der Sprengstoff, der den Kopf der Granate abschoss. Er legte den oberen Teil beiseite und nahm stattdessen eine leere Dose seines Energy Drinks. Vorsichtig schüttete er das dunkelgraue Pulver in die Dose.
Sein Vorhaben war schwierig und dazu noch sehr riskant. Der Sprengstoff musste gut verdichtet sein um zünden zu können. Außerdem war so eine starke Explosion in einem geschlossenen Raum extrem gefährlich. All das wusste Mark, aber es war seine einzige Chance hier rauszukommen.

Er verdichtete die Dose so gut er konnte, dann nahm er sich den Werkzeugkasten und begann einzelne Abdeckungen am Steuer und an der Wand abzuschrauben. Darunter war die empfindliche Elektronik des Panzers versteckt. Mark zog zwei möglichst lange Kabel heraus und steckte sie in die mit Sprengstoff gefüllte Dose. Er musste einen Funken zwischen den beiden Kabeln erzeugen um die Explosion auslösen zu können. Hätte er versucht die Explosion mit dem Streichholz auszulösen wäre er nicht mehr lebend hier rausgekommen und eine Zündschnur hatte er leider auch nicht.
Kurzerhand schraubte Mark den Deckel des FIRE-Buttons ab, mit dem er in der Schlacht so viele Gegner abgeschossen hatte. Er fand die Kabel die er suchte und verband sie mit den Kabeln in der Dose und hoffte alles richtig gemacht zu haben. Dann bräuchte er jetzt nur noch den Knopf zu drücken um die Luke aufzusprengen. So gut es ging kroch er in die tiefste Ecke hinter seinem Fahrersitz und suchte den Zollstock aus seiner Werkzeugkiste. Er klappte den Zollstock aus und versuchte mit ihm den FIRE-Button zu treffen.
Im selben Moment krachte es furchtbar laut und er wurde in die Ecke gepresst. Ihm klingelte es in den Ohren, seine Knochen taten ihm weh, sein Gesicht war schwarz von Staub. Ächzend stand er auf und besah sich sein Werk. Die Luke war weg. Wo sie vorher gewesen war klaffte nun ein scharfkantiges Loch, durch das Mark schwarzen Rauch und den Nachthimmel sehen konnte.

Vorsichtig, um sich nicht an den scharfen Kanten zu schneiden, kletterte er aus dem Panzer. Auch wenn es draußen Nacht war, war es keineswegs dunkel. Das Feld, das die Firebirds der Gegner angezündet hatten brannte immer noch lichterloh und das Feuer breitete sich weiter aus. Auch wenn die Hitze und der Rauch fast unerträglich waren fühlte er sich unglaublich. Er hatte es geschafft. Er war frei!
Leider war genau vor ihm das nächste Problem. Solange es brannte kam er nicht von hier weg. Er fragte sich wie er es in seinem Panzer so gut aushalten konnte, wenn es hier draußen so heiß war. Prüfend legte er seine Hand auf den Panzer unter dessen Rußschicht er die Lackierung erkennen konnte. Der Panzer war kühl. Anscheinend funktionierten die Schutzmodule noch.
Mark hatte keine andere Wahl. Er musste abwarten, bis das Feuer vorbei war.
Er kroch zurück in seinen Panzer und legte sich so gemütlich hin, wie es in einem Panzer eben möglich ist.

 
Fortsetzung folgt...

 

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von RealTalk bearbeitet

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