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Adventskalender Türchen [Nummer 03] Gedichte


Lestat-400
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Ein Weihnachtsgedicht am 03.12.2014

 

-Robert Sontheimer-

Der Weihnachtsbaum

 

Draußen schneit' s, es ist so weit,

begonnen hat die Weihnachtszeit.
Der Opa holt vom Abstellraum
den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.
Sein Enkel hilft, so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Zum Schluß die Lämpchen dran noch schnell,
den Stecker rein, schon strahlt es hell.

 

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Die Kerzen waren da noch echt,
aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Echte Kerzen an dem Baum???"

 

Die Zeit jedoch bleibt niemals steh' n
und fünfzig weit' re Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat heute selbst ' nen Enkelsohn.

 

Und wieder schneit' s zur Weihnachtszeit.
Ja wieder mal ist es so weit.
Der Opa holt vom Abstellraum
wie jedes Jahr den Plastikbaum.
Sein Enkel hilft so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Der Christbaumschmuck wird angebracht.
Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.

 

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Im Wohnzimmer ' nen echten Baum???"

 

Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh 'n
und nochmal fünfzig Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat wiederum ' nen Enkelsohn.

 

Und schneit's auch draußen noch so sehr,
das Weihnachtsfest, das gibt's nicht mehr.
Man holt nichts mehr vom Abstellraum
und hat auch keinen Weihnachtsbaum.
Der Enkel denkt auch nicht daran,
hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
Auch vieles andre gibt's nicht mehr.
Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.

 

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da feierte man wirklich echt
ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum
und fragt erstaunt: "Was ist ein Baum???"

 

gefunden von Lestat-400

 

 

19f0fd3a.jpg

 

 

Und hier haben wir noch etwas für Euch gefunden:
 

Advent
Die Nacht ist blau, die Sternlein blinken
Schneeflocken langsam herniedersinken.
Auf Tännleins grünem Wipfel
häuft sich ein großer, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den dunklen Tann ein helles Licht.
 
Im Gasthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Wohnzimmer.
In dieser prachtvollen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei der Heimes Pflege,
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein.
Am Niklasabend muss es sein.
 
Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.
 
Und in der guten Kammer drinnen,
da läuft des Försters Blut von innen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Ehemann sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf
die Reste in Geschenkpapier.
 
Im Städtchen hört man Hunde bellen.
Wer ist es, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden zieht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch heran geritten.
"Guten Tag, liebe Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"
                                                                                                                           
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit.
"Die sechs Pakete, heiliger Mann,
ist alles, was ich geben kann."
 
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt. Es ist Advent!

 

gefunden von H-i-d-e-4-w-a-y 

von tarnk bearbeitet
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