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[Ausg. 17] Seite 04. Highfall Teil 2.


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Highfall Teil 2.

 

 

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Ich rannte schluchzend den Flur entlang. Sie lachten immer noch und verfolgten mich mit ihren Blicken. Den Rest des Tages habe ich nur noch gerade so überstanden. Daheim angekommen versicherte mir meine Mutter, dass am nächsten Tag alles vorbei sei, aber sie hatte leider nicht Recht. In den Schulstunden sprach Niemand mit mir, in den Pausen aß ich immer alleine und auf dem Heimweg wurde ich meistens von den Mädchen aus meiner Klasse beleidigt und verfolgt.  Ein paar Wochen später hielt ich diesem Druck nicht mehr stand. 
 

 

Ich war wie immer alleine. Das war jetzt mein Vorteil. Ich schnappte mir den Hausmeisterschlüssel und schlich in das  oberste Stockwerk und schloss die Tür auf, die zum Dach der Schule führte.  Langsam ging ich an der Kante des Daches entlang. Ich war nur noch ein  paar Schritte von meiner Freiheit entfernt. Von unten schauten ein paar Leute hoch und schrien mir etwas zu, aber ich lächelte einfach geistesgegenwertig und winkte ihnen zurück. „Gleich bin ich frei“ flüsterte ich mit Tränen in den Augen. Ich wollte springen, aber eine Stimme hielt mich zurück. „Warum machst du das?“ fragte die Stimme vorwurfsvoll.  Ich erkannte sie. Es war Lukas. „ Ich…ich halte das einfach nicht mehr aus… Das ist die einzige Möglichkeit“ flüsterte ich traurig, aber mit Entschlossenheit in der Stimme. „Nein, ist sie nicht. Zusammen schaffen wir das schon. Glaub mir,“ sagte er energischer. Es regnete und somit war das Dach auch sehr glatt. Das stellte ich plötzlich fest. Ich wollte einen Schritt von der Kante weg gehen, aber ich rutschte aus. Ich fiel langsam nach hinten und schloss die Augen.  Ich hörte noch verzweifelte Schreie von Lukas  und ich fiel wie in Zeitlupe vom Dach.  Es war so schön. Ich hatte keine Sorgen mehr. Ich knallte mit einem dumpfen Schlag auf den harten Bordstein auf.
Ich hörte eine Sirene, aber ich konnte mich nicht bewegen. Stimmen. Dann wurde ich von Irgendetwas angehoben. Ich schloss meine Augen wieder und lies mich tragen.

 

 

 

Ich öffnete meine Augen. Es war ein weißer Raum, in dem ich aufwachte. Es sah alles so verschwommen aus.  „Sie wacht auf. Du kannst rein kommen Junge“ hörte ich eine Stimme rechts von mir sprechen.  „Ok, ich komme“ schallte es von der Tür her in das Zimmer. Ich sah verschwommen, dass Lukas die Tür aufmachte und zögernd den Raum betrat.  Als die Krankenschwester den Raum verlies, fing er verbittert an zu reden. „Das ist alles meine Schuld… ich hätte zu dir stehen müssen… Es tut mir so leid. Jetzt liegst du hier und bist halb tot… Es tut mir so sehr leid. Das hätte nicht passieren sollen.“ Ich wollte antworten, aber ich bekam keinen Ton heraus.  Er schaute mich mitleidig an. Von draußen tönte eine Stimme herein. „ Sie braucht noch Ruhe.“ Es war soweit ich glaube, der Arzt. Lukas schaute mich das letzte Mal traurig an und drehte sich langsam um. Er sagte noch „Tschüss,“ aber das war so leise, dass ich es nur verstehen konnte.

 

Fortsetzung folgt...

 

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von tarnk bearbeitet
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