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Adventskalender Türchen [Nummer 23] Geschichte


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Es war schon spät als ich schwankend eine kleine Straße hinunterlief.  Ich war bei einer Weihnachtsparty von meiner Freundin gewesen und es gab Whisky, Alkoholbowle und riesige Mengen von Tiramisu. Ich war 18, und hatte keinen Bock mit der Familie daheim zu feiern, deswegen bin ich abgehauen um auf die Party zu kommen.

 

Die Straße war mit einer einzigen Laterne beleuchtet, das machte mir das Laufen nicht einfacher.  Plötzlich hörte ich aus einer Ecke ein Knacken und drehte mich um. Nichts. Ich lief weiter, mir wurde es mulmig und es kam mir vor als würde mich etwas aus dem dunklem anstarren.  Ich ging immer schneller, die Straße wurde länger und länger. Ich blieb stehen. Mir wurde schwindelig. Alles drehte sich um mich und schließlich kippte ich um. Das letzte was ich sah, war ein kleines Aufblitzen der Laterne, dann wurde alles dunkel.

 

 

Ich wachte auf. ,,Wo bin ich?“ fragte ich laut. Ich war an einem Abwasserrohr gefesselt. „Das wüsstest du gerne,“ antwortete eine raue Stimme aus dem Dunklem. „ Wer bist du?“ Meine Stimme wurde langsam schrill. Ein Schlag. Es wurde wieder dunkel.

 

 

Leere. Die pure Leere. „Wo bin ich denn jetzt schon wieder?“ dachte ich. Es war alles so kalt und finster.  Ich kramte in meiner Handtasche nach der Wimperntusche mit der eingebauten Taschenlampe, bis mir auffiel, dass dort gar keine Handtasche mehr war.  Ich hatte auch nicht mehr meine Jeans und meinen Pullover an, sondern einfach nur ein schwarzes Kleid. Die raue Stimme von vorhin meldete sich wieder: „ Endlich bist du am richtigen Ort gelandet. Wir haben schon auf dich gewartet.“ Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und antwortete: „ W…w..w.er b..ist d..u denn je..tzt?“ „ Wer ich bin?!“ lachte er laut auf. „ Ich bin das reine Böse.“ Ich schauderte. „ In was für einen Mist bin ich jetzt schon wieder gelandet?“ fragte ich mich selbst. Als ob er meine Gedanken erraten hätte, antwortete er: „ Du willst wissen, warum du hier bist? Ich kann es dir sagen.  Du hast Weihnachten in den Schmutz gezogen, weil du einfach abgehauen bist und keine Lust hattest mit deiner Familie zu feiern. Die Party war dir wichtiger, als alles andere auf der Welt.“ Mir kamen die Tränen. „ Es tut mir so leid, ich hätte nicht auf die Party gehen dürfen. Ich werde hier nie rauskommen.“ Jetzt weinte ich vollständig.

 

 

Als ich die Hoffnung schon aufgeben wollte, kam ein alter Mann mit weißem Bart. Er leuchtete förmlich und strahlte Hoffnung aus. „ Hast du die Lektion endlich gelernt?“ sagte er in einem gleichgültigen Ton. „ Ja, meine Familie bedeutet mir mehr als irgendwelche falschen Freunde,“ hauchte ich leise. „Ich schicke dich wieder zurück. Da gibt es Leute, die schon auf dich warten“  flüsterte er. Diesmal driftete ich in einen schwarzen Tunnel.

 

 

Ich wachte neben der Laterne auf.  Ich blutete am Kopf. „Ich glaube, ich bin an die Laterne gelaufen… Das war dann alles nur ein verrückter Traum“ dachte ich freudig. Dann stand ich auf und rannte auf unser Haus zu. Meine Familie empfing mich umarmend und freute sich, dass ich wieder da war. Den Rest des Abends hörten wir Weihnachtslieder und aßen Plätzchen.

 

Denn das beste Geschenk ist die Familie und das Leben.

 

 

Ich wünsche Euch frohe und besinnliche Weihnachten.

von tarnk bearbeitet
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